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Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann meinen wir gleich wir seien gut.
14/01/2025 um 19:30 - 21:30
Robert Stadlober nimmt uns auf eine Reise mit Texten von Kurt Tucholsky mit, die er präzise ausgewählt hat. Es geht um die Unmöglichkeiten des menschlichen Umgangs. In Liebesdingen wie in Dingen des Hasses, um die Sinnlosigkeit von Gewalt sowie die Hoffnungslosigkeit von Politik, die sich über Gewalt zu vermitteln sucht. Es geht um die Sehnsucht nach einer Art richtigem Leben und um den immerwährenden Kampf der Vielen um ein kleines Stück vom Ganzen.
Es wird alles immer schlimmer, es ist schlimmer als jemals zuvor, solch schlimme Zeiten, das ist ja kaum noch auszuhalten. So oder so ähnlich tönt es aus allen Ecken und Winkeln. Und schlimm sind die Zeiten, keine Frage, aber waren sie denn je irgendwann einmal wirklich besser? Ist es nicht vielmehr so, dass sich der ganze Schlamassel immer und immer wiederholt? In Schnelleren Kreisen vielleicht, aber grundsätzlich doch immer gleich? Und fehlt uns möglicherweise einfach nur die weite Perspektive um diese ständig um uns wirbelnden Schlamassel Kreise als solche zu erkennen um dann möglicherweise ihre Laufbahn endlich einmal zu ändern oder ihr Gekreisel gar zu unterbrechen?
Robert Stadlober singt, spricht und ruft uns ins Gedächtnis, dass sich eben so viel nicht verändert hat seit Kurt Tucholsky sagte: Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann denken wir gleich wir seinen gut. Bestimmt sind unsere Zeiten nicht wirklich schlimmer, aber
besser sind sie mit Sicherheit auch nicht.